Kurzfassung: Österreichs Wälder tragen auf vielfältige Weise zur Gesundheit und zum sozialen Wohlbefinden bei. In diesem Zusammenhang ist auf die vier Funktionen von Waldlandschaften hinzuweisen: Nutzfunktion, Schutzfunktion, Wohlfahrtsfunktion und Erholungsfunktion. Vor allem die Erholungsfunktion ist in Bezug auf Green Care und Public Health wesentlich. Das primäre Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die wissenschaftliche Literatur zur Wirkung von Waldlandschaften auf Gesundheit, Wohlbefinden und Lebensqualität zu sammeln. Die Studie sollte die Vorteile von Wäldern als spezielle Naturräume zum Aufenthalt in der Freizeit, zur Erholung, zum Abbau von Stress und als Ort für soziale und therapeutische Interventionen aufzeigen. Der Schwerpunkt der Literaturrecherche lag darin, den gegenwärtigen wissenschaftlichen Erkenntnisstand aufzuzeigen, um grundlegendes Wissen für Projekte in den Bereichen Green Care und Green Public Health bereitzustellen. Dies gilt sowohl für wissenschaftliche als auch praktische Projekte. Eine umfassende Literaturrecherche wurde durchgeführt, die Ergebnisse kategorisiert und zusammengefasst. Die Recherche berücksichtigte Literatur, die zwischen 1993 und 2013 in wissenschaftlichen Fachzeitschriften veröffentlicht wurde. Eine Erweiterung boten zusätzliche wissenschaftliche Arbeiten und Berichte in Büchern. Insgesamt wurden 149 wissenschaftlich geprüfte Artikel und 31 themenrelevante Publikationen inkludiert. Die bearbeitete Literatur stammt größtenteils aus westlichen Ländern und Ostasien. Vor allem in Korea und Japan stellt Shinrin-yoku einen prominenten und interessanten Gegenstand in der Erholungsforschung dar. Shinrin-yoku, übersetzt als „Baden im Wald“, beschreibt das in Japan traditionelle Bestreben, die positiven Einflüsse von Wäldern auf das körperliche und seelische Wohlergehen zu nutzen.Im Allgemeinen wirken sich Aufenthalte im Wald positiv auf die physische, psychische und soziale Gesundheit aus. Dies kann auf die Förderung körperlicher Aktivitäten oder einen simplen Genuss der Bedingungen im Wald zurückgeführt werden. Im Detail verbessert ein Waldaufenthalt die Stimmung, beugt stressassoziierten Krankheiten vor und trägt sowohl zum allgemeinen Wohlbefinden als auch zur mentalen Gesundheit bei.
Schlüsselworte | Erholung, erholsame Umwelten, Freizeit, Freizeitbeschäftigung, Gesundheit, gesundheitsförderliche Landschaften, Green Care, Grünraum, Landschaftsgestaltung, Lebensqualität, menschliche Gesundheit, Natur, natürliche Umgebung, physiologischer Effekt, psychologische Erholung, psychologisches Wohlbefinden, Public Health, Praxisbeispiele, soziale Inklusion, therapeutische Landschaft, Waldlandschaft, Wald, Wohlbefinden, Waldbestand
Inhaltsverzeichnis
Kurzzusammenfassung
Executive Summary
Einleitung
Der Wald als Thema
Natur und Gesundheit
Aufgabe und Ziel der Literaturstudie
Methodisches Vorgehen
Naturraum Wald
Wald als spezieller Naturraum
Bäume und Wald
Der Wald als Setting für gesundheitsrelevante Maßnahmen
Gesundheitsförderung, Prävention und der Wald:Gesunde Personengruppen im Fokus
Wald und physische Gesundheit
Wald und psychische Gesundheit
Wald und soziale Gesundheit
Therapie, Rehabilitation und der Wald: Personengruppen mit Erkrankungen im Fokus
Wald und psychische, physische und soziale Krankheitssymptome
Wilderness-Therapy-Programme
Faktoren, die Gesundheitseffekte im Wald beeinflussen
Dauer des Aufenthalts
Körperliche Aktivitäten und Bewegung
Allein und in Gesellschaft - sozialer Kontext
Hinderliche und beeinträchtigende Faktoren
Rahmenbedingungen für Aufenthalte in der Natur und im Wald
Soziale und persönliche Bedingungen
Walderholungsmotive und ausgeübte Aktivitäten im Wald Kosten-Nutzen-Analysen
Monetäre Bewertung der Walderholung
Praxisbeispiele
Baumklettern
Entwicklungen in Asien, Europa und Australien
Der (computergenerierte) virtuelle Wald
Waldtherapiegarten Nacadia
Zusammenfassung und Ausblick
Fragen und Antworten